Von allen Kabinettsmitgliedern hat Hendrik Wüst am Samstag (ausnahmsweise) mal den kürzesten Heimweg: Das traditionelle Adventskonzert der Landesregierung findet in seiner Heimat Rhede statt. In der St. Gudula-Kirche, in der Wüst schon Messdiener war. Es gibt aber auch eine düstere Geschichte, die Wüst unter anderem in der ARD-Doku mit Markus Feldenkirchen erzählt hat.
Laut der Doku erfuhr Wüst irgendwann, dass sein Nachbar vom ehemaligen Kaplan in der Sakristei sexuell missbraucht wurde. Wüst erzählte in der Doku - mit dem Altar im Hintergrund - von dem Fall. Und den Fehlern der katholischen Kirche, die den Geistigen lediglich versetzt habe (wonach er wieder zum Täter geworden sei.) Allgemein sagt Wüst zum Umgang der Kirche mit Missbrauchsskandalen:
"Da sind auch riesengroße Fehler gemacht worden."
In der Doku fragt Feldenkirchen Wüst direkt im Anschluss, ob er ein sehr gläubiger Mensch sei. Antwort:
"Sehr gläubig würde ich mich selbst nicht nennen. Aber Glauben gehört dazu. Ohne Glauben möchte ich jedenfalls nicht leben."
Das Bistum Münster hat hinter die Kulissen des Konzerts geblickt und einen Bericht über die Vorbereitungen geschrieben - denn das Konzert wird beim WDR live übertragen, was natürlich einen Riesenaufwand bedeutet. Zur Auswahl der Kirche heißt es vom Bistum:
"Bereits 2011 fand das Adventskonzert, für das Eintrittskarten ausschließlich an Gäste der Landesregierung vergeben und nicht frei erworben werden können, in der neugotischen St.-Gudula-Kirche statt. Den Organisatoren und Gastgebern scheint es in Rhede gefallen zu haben. Sie haben erneut angefragt. 'Auf diese Weise bekommt unsere schöne Pfarrkirche wieder eine landesweite Aufmerksamkeit, und wir können uns als eine gastfreundliche christliche Gemeinde präsentieren', sagt Pfarrer Schmölzing nicht ohne Stolz in der Stimme.
Der WDR überträgt die Veranstaltung ab 20.15 Uhr live im Fernsehen und auf WDR3.
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