Ich hatte hier schon hin und wieder über den Fall von Winfried Bernhard geschrieben. Der Klima-Aktivist hatte im Januar Kartoffelbrei auf dem "Pressefoto des Jahres" im Landtag verteilt. Ein kurioser Meta-Protest - denn das Bild zeigt Bernhard selbst. Wie er im Tagebau Garzweiler vor einem scheinbar übermächtigen Kohlebagger kniet. Das Foto war laut Staatsanwaltschaft am Ende im Eimer (beziehungsweise wellig), Bernhard wäre mit einer
Spende und 61,50 Euro für das neue Foto davon gekommen. Wollte er aber nicht. Denn ihm geht es ums Prinzip. So kommt der Fall jetzt vor das Düsseldorfer Amtsgericht. Anklage: Sachbeschädigung. Es geht um einen Strafbefehl in Höhe von 1000 Euro.
Winfried Bernhard wird sich selbst vertreten. Teilweise ist er damit gar nicht so erfolglos: So war er auch wegen der Bagger-Knie-Aktion in Erkelenz angeklagt worden. Der Aktivist wollte so viele Zeugen vorladen, dass der Prozess damals erst mal verschoben und das Verfahren am Ende eingestellt wurde. Denn dass das Gebiet so richtig umzäunt war (was für Hausfriedensbruch die Voraussetzung gewesen wäre), konnte man nicht beweisen.
Bernhard hat noch eine juristische Front offen: Der Landtag hatte ihm wegen des Kartoffelbreis Hausverbot erteilt. Eine Klage dagegen scheiterte wegen einer Frist. Das will der Neusser sich aber auch nicht gefallen lassen - und zieht in die nächste Instanz. Ein Überzeugungs-Täter. Eine Geschichte dazu habe ich für die Rheinische Post aufgeschrieben.
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