Ich bemühe mich in diesem Blog, Nachrichten auch mal mit etwas Ironie zu begegnen - die verbietet sich diesmal allerdings. Ein Mädchen, das wohl sieben Jahre im Obergeschoss des Hauses ihrer Großeltern versteckt wurde und bei der Befreiung als Achtjährige kaum die Treppe runter kam, ist das Opfer eines Verbrechens. Auch wenn unklar ist, ob dieses jemals zur Anklage kommt. Großeltern und Mutter schweigen, ob das Mädchen aussagen kann/will/sollte - bislang unklar. Einfacher sind die Ermittlungen im Jugendamt des Kreises Olpe. Denn wo ein Amt ist, gibt es auch Akten. Und die schweigen eben nicht. Wenige Tage nach der Befreiung des Mädchens waren die Ermittler im Jugendamt eingerückt und hatten die Akten mitgenommen - viele waren es wohl nicht. Denn trotz mehrfacher anonymer Hinweise soll die Sachbearbeiterin - so der Verdacht - dem Fall nicht groß nachgegangen sein. So steht jetzt eine Mitarbeiterin des Jugendamts im Fokus der Ermittler, die sehr erfahren - aber eben auch am Ende ihres Berufslebens stand. Inzwischen ist sie im Ruhestand. Eine Rekonstruktion der bisherigen Ermittlungen habe ich für die Siegener Zeitung aufgeschrieben - hier ist der Text im Angebot des RND (Plus-Content). Die kürzere Version via dpa hier.
Akten schweigen nicht Symbolfoto: Unsplash
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