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AutorenbildOliver Auster

Der Flamingo von Rhede und die hobelnde Frau - eine sehenswerte Wüst-Doku



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Frisch von der Kirmes? Der Plüsch-Flamino für Wüst. Foto: ARD

Am Montagabend, also am sehr späten Abend, lief in der ARD eine aufgeweckte Sendung: "Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Hendrik Wüst". Dem Porträtierten gefiel die Sendung offenbar - Wüst bewarb sie auf seinen Social Media-Kanälen. Dabei strotzte das Bio-Pic vor ironischen Szenen und wunderbaren Beobachtungen, die Wüst nicht unbedingt als Star erscheinen lassen. Aber vermutlich gefiel Wüst eben das. Weil es menschlich macht. So zum Beispiel die Analyse des Handballtrainers, der Wüst als "Flamingo" bezeichnet - der in sechs Jahren nur ein Tor warf. Oder Feldenkirchens harte Bewertung des festen Wüst-Händedrucks: "Als wolle er ein Tier töten."


Herrlich auch die Situation, als Wüst eine Frau anspricht, die gerade hobelt;: "Ah, Sie hobeln gerade." Feldenkirchen macht sich darüber ebenso lustig wie über Wüsts Habitus ("optisch steht er unter McKinsey-Verdacht"). Neben bekannten Wüst-Anekdoten, die er selbst gerne erzählt und die auch in der Biografie "Der Machtwandler" auftauchen, haut er auch einige Überraschungen raus: Über Kippen-Schmuggel für seinen Vater, einen Missbrauchsfall in seiner Gemeinde und - Armin Laschet. Angesprochen auf dessen Lacher im Flutgebiet sagt Wüst: "Hätte mir auch passieren können."


Sogar die Rent-a-Rüttgers-Affäre (die Älteren erinnern sich) bekommt nach so langer Zeit noch mal ein Revival: Die geleakten Briefe mit den Angeboten seien nicht von ihm gewesen, er hätte sie so auch nicht freigegeben, so Wüst.


Die Doku lief am Tag nach der Europawahl. Einem erfolgreichen Tag für die CDU von Friedrich Merz. Als Feldenkirchen ganz am Schluss fragt, ob er eigentlich gerne Kanzler wäre, antwortet Wüst - wie immer - er sei gerade gerne Ministerpräsident. "Gerade", betont Feldenkirchen noch mal. Und drückt Wüst als Andenken einen Flamingo von der Losbude in die Hand. Wüsts Konkurrent Jochen Ott bemühte zuletzt immer wieder den (Peter Fox)-Spruch: "Die Zukunft ist pink". Den Flamingo von Rhede hat er damit nicht gemeint. Aber es könnte bei den Schwarzen doch so kommen.





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