Einen Tag vor Halloween hatte die Polizei in Düsseldorf einen schaurigen Einsatz: Sie wurde an die Wasserstraße gerufen, zwei Häuser neben der Zentrale der nordrhein-westfälischen CDU: Dort, wo der Landtag gerade sein Gästehaus abreißen lässt, um ein neues zu bauen, hatten Arbeiter im Keller Knochen gefunden. Menschliche. Das sah man auf den ersten Blick. Oberschenkel, Schädelteile, ein Kiefer... Die Bauarbeiter packten alles erst mal in eine Plane (das war Samstags) und präsentierten ihrem Vorarbeiter am Montag den Fund. Der rief die Polizei - und so kam es zu dem ungewöhnlichen Einsatz am 30. Oktober.
Eine gute Woche später lichtet sich der Fall: Die Knochen stammen von einem Soldaten-Friedhof aus dem 18. Jahrhundert, der eben an der Wasserstraße lag. Inzwischen ist die Bezirksregierung als Obere Denkmalbehörde am Drücker. Sie legte die Baustelle erst mal still. Laut Düsseldorfer Stadtarchiv ist nämlich davon auszugehen, dass der Landtag noch wesentlich mehr Leichen im Keller hat. Der Friedhof war groß, wieviele Knochen noch unter der Erde liegen, weiß gerade niemand.
Bewegend: Was immer man da findet (bzw. schon gefunden hat) soll noch einmal ordentlich beigesetzt werden. Quasi in einem Grab des unbekannten Soldaten. Eine ausführliche Geschichte habe ich für die Rheinische Post aufgeschrieben. Die Fotos hat dankenswerterweise die Polizei Düsseldorf zur Verfügung gestellt. Die Überschrift meine Frau :-)
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