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Die faszinierende Geschichte hinter Wüsts Parteitags-Roboter

Autorenbild: Oliver AusterOliver Auster

Aktualisiert: 30. Sept. 2024


Wir sind die Roboter
Wüst (links) und der Roboter. Screenshots: CDU NRW/Youtube

Er hielt nicht die beste Rede beim CDU-Parteitag (eigentlich sagte er gar nichts), aber dennoch hatte er einen viel beachteten Auftritt - der unter anderem bei der dpa und im Kölner Stadt-Anzeiger Erwähnung fand: Ein Roboter, der Hendrik Wüst zum Start seiner Rede ein Glas Wasser brachte. Das Landtagsblog ging auf Spurensuche. Sie führt zu einem millionenschweren IT-Familienunternehmen, das die Schulen in NRW revolutionieren will…


Der IT-Laden, von dem ich spreche, heißt Tobit. Ein Hidden Champion aus Ahaus im Münsterland. Die CDU hatte sich bei Tobit vier der Roboter (Typ „Kettybot“) ausgeliehen. Sie brachten unter anderem den Delegierten Getränke an den Tisch. Ein stummer Diener brachte dem offenkundig überraschten Wüst sein Wasser, als der gerade den ehemaligen Landtagspräsidenten Eckhard Uhlenberg begrüßen wollte.


Tschüsseldorf
Der Roboter schleicht sich von der Bühne

Wüst nahm das Wasser dankend an, wirkte sonst aber etwas lost („alles so schrecklich modern hier“) - obwohl der Parteitag doch den Titel „Von der Kohle zur KI“ hatte. Apropos KI: Jetzt kommen wir zu der Revolution an den Schulen…


Am Donnerstag hatte das Schulministerium den Startschuss für ein Pilotprojekt mit dem Namen „Künstliche Intelligenz im Mathematik- und Deutschunterricht“ (KIMADU) gegeben. Alle Schulen können sich ab sofort bewerben. Ich war für die Siegener Zeitung bei dem Start-Termin und sah Schülerinnen und Schülern zu, die eine KI-Software namens „Sidekick“ nutzten. Spoiler: „Sidekick“ kommt auch von Tobit aus Ahaus - wie der Parteitags-Roboter.


Aber was ist das eigentlich für eine Tech-Bude? Die Firma schreibt dazu selbst:


„Tobit wurde im Jahr 1986 von Tobias Groten im westfälischen Ahaus gegründet, wo es noch immer seinen zentralen Sitz hat. Das Fundament von Tobit stellt die Tobit Laboratories AG dar, eine private Aktiengesellschaft, an der der Gründer sämtliche Anteile hält.“


Groten denkt nicht daran, seine Anteile abzugeben - wobei die verdammt viel Geld wert sein dürften (geschätzter Jahresumsatz 57,5 Millionen Euro). Stattdessen ist seine Heimat Ahaus jetzt selbsterklärte „Digital-Stadt“. Auch auf Wüsts Wasserträger waren ein Aufkleber mit dem Stadtschild und der Slogan „Wo alles mit allem verbunden ist“ zu sehen. Und so ist eben auch der CDU-Parteitag mit einer Schulklasse aus Olpe und dem Ministerium verbunden.

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