Als Prof. Klaus Schönenbroicher, Referatsleiter im Düsseldorfer Innenministerium, Mitte April einen Vortrag auf dem Europäischen Polizeikongress in Berlin hielt, sorgte er für einen Lacher: Eine seiner Powerpoint-Folien zeigte links einen VW Käfer - und rechts einen Mercedes Vito. Beides Streifenwagen. Der Käfer halt nur in den Siebziger Jahren...
Was der Mann aus dem Ministerium verdeutlichen wollte: Früher war alles eine Nummer kleiner. Heute muss die Polizei ohne Ende Ausrüstung mit sich führen und oft Platz für drei Beamte und einen "Kunden" haben. Daher hatte man nach allerlei Tests 2019 als neue Streifenwagenmodell den Ford S-Max und eben den Vito eingeführt. Zwei große Autos (Kategorie "Utility"), die flott unterwegs sind und dank Diesel-Technologie halbwegs preiswert an der Tanke sind. Nachdem Ford die Diesel-Variante des S-Max vom Markt nahm, schaffte die Polizei nur noch neue Vitos an.
Seit einer gefühlten Ewigkeit soll es eine Ausschreibung für die Next Generation an Streifenwagen geben. Dass das sich so lange hinzieht, liegt an vielen Faktoren. Einige nannte Prof. Schönenbroicher in seinem Vortrag, den man dank einer IFG-Anfrage bei "Frag den Staat" nachlesen kann.
Für den "Kölner Stadt-Anzeiger" habe ich an der Stelle noch mal nachrecherchiert. Und tatsächlich: Was der Ministeriums-Experte im April schon anriss, ist aktuell in der Mache: Die Beschaffungsbehörde der Polizei prüft, ob es künftig neben einem (wieder) großen Streifenwagen eben auch einen kleinen geben sollte. Einen Streifchenwagen, sozusagen. Den könnten zum Beispiel die Bezirksbeamten (im Volksmund Dorfsheriff) fahren. Für Verfolgungsfahrten mit Automatensprengern oder ähnliches wäre das XXS-Modell weniger geeignet.
Laut Innenministerium soll es erst kommendes Jahr die besagte Ausschreibung geben. Bis dahin wird man noch viel tatütatatüfteln.
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