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„Entfernen Sie sich aus der Gefahrenzone“: Leitfaden für attackierte Lehrer

Außerdem: BLB prüft Schadenersatz wegen Staatskanzlei und immer noch kein EM-Upcycling in Düsseldorf


Symbolfoto: Unsplash
Symbolfoto: Unsplash

Leider nötig: Das Schulministerium hat einen Leitfaden für Lehrer veröffentlicht, in dem es um Gewalt durch Schüler geht. In der begleitenden Mail heißt es:


"Aus Berichten von Lehrkräften wissen wir, dass das Spektrum hier von vermeintlich harmlosen Beleidigungen und Schulhofstreitereien über Sachbeschädigungen bis hin zur zielgerichteten Gewalt oder Bedrohungen gegenüber am Schulleben beteiligten Personen reicht."

 

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Die 15-seitige Broschüre ("Sicher handeln bei Gewalterfahrungen von Beschäftigten") behandelt auch Attacken selbst. Den Lehrern wird geraten: „Nutzen Sie Halt – Stopp-Rufe mit einer energischen Körpersprache“ oder auch „Verlassen Sie das Gesichtsfeld des Angreifers, provozieren Sie nicht und vermeiden Sie jede Eskalation.“ Es geht auch um die Nachbereitung („Es empfiehlt sich eine schriftliche Dokumentation mit Unterstützung der Schulleitung“) und - auch das ist wichtig - Cybermobbing. In dem Papier heißt es:


"Lehrkräfte, (sozial)pädagogische Fachkräfte und weitere an Schulen beschäftigte Personen können Opfer von Angriffen sein, die über soziale Netzwerke, Messenger-Dienste oder andere Online-Plattformen stattfinden."


Typische Formen des Cybermobbings umfassen demnach "Beleidigungen und Beschimpfungen", "Verbreitung falscher Informationen oder Gerüchte", "Veröffentlichen peinlicher oder privater Fotos oder Videos ohne Einwilligung" oder "Direkte oder indirekte Drohungen gegenüber der Lehrkraft."


Die "Lümmel von der ersten Bank" waren damals irgendwie lustiger.


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Staatskanzlei
Die Bauarbeiten an der Staatskanzlei laufen wieder. Foto: Oliver Auster

Die Ermittlungen rund um die Sanierung der Staatskanzlei gehen weiter und noch weiß man nicht, was am Ende bleiben wird. Die Bediensteten des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) scheinen - wie berichtet - nicht wegen Bestechung sondern politischen Drucks Mist gebaut zu haben. Welche Rolle die beauftragten Firmen gespielt haben, bei denen ermittelt wird, muss man abwarten. Der BLB behält sich zumindest vor, gegebenenfalls die Unternehmen auch auf Schadenersatz zu verklagen. Ein BLB-Sprecher sagte mir:


"Im Rahmen der laufenden Aufarbeitung werden auch etwaige zivilrechtliche Ansprüche des BLB NRW geprüft."


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EM-Flagge
OB Keller (2. v. re.) mit EM-Flagge. Archivfoto: Stadt Düsseldorf

Erinnert sich noch jemand an die EM? Dank Thomas Müller hat Fußball-Deutschland gerade ein anderes dominierendes Thema (okay, zumindest, wenn man Bayern-Fan ist, oder - wie ich - gar keine Ahnung hat). Die EM in Deutschland ist eben auch schon wieder ein Dreiviertel Jahr her, die letzten Spuren im Straßenbild sind lange verschwunden. Die Stadion-Städte ("Host Cities") hatten damals beschlossen, die Flaggen und Banner nicht einfach in den Müll zu werfen, sondern dem "Upcycling" zuzuführen. Man macht also zum Beispiel Taschen draus. Gelsenkirchen hat das im letzten November schon gemacht, in Düsseldorf stellt sich das scheinbar komplizierter dar. Denn Produkte sind immer noch nicht auf dem Markt, ein Stadtsprecher sagte mir diese Woche auf (wiederholte) Nachfrage:


"Weiterhin ist zeitnah eine Vorstellung der Ergebnisse geplant."


Die gleiche Antwort hatte ich schon mal im Januar bekommen. "Zeitnah" ist eben ein dehnbarer Begriff. Aber das Spiel hat weiterhin 90 Minuten.

 

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