Früher war mehr Ficus...
Als neulich die Geschichte publik wurde, das in Plettenberg bei der Verwaltung Kakteen als Büropflanzen verboten worden sind (Verletzungsgefahr!), musste ich mich an ein ehemaliges Büro erinnern: Dort gab es gemietete Pflanzen, die regelmäßig von einem netten Herrn von einer externen Firma gegossen, geschnitten und gepflegt wurden. Und dann gab es den Gummibaum vom Betriebsrat. Der hatte quasi auch Kündigungsschutz und war daher schon immer da. Obwohl der Topf oll war und die Blätter wucherten.
Das war lange vor Corona. In der Pandemie gingen vermutlich zahlreiche Büropflanzen zu Grunde, denn es war ja keiner zum Gießen da. Inzwischen sind viele Büros wieder aufgeforstet. aber nicht so im Flüchtlingsministerium. Oder wie Herbert Reul (CDU) das Ressort vergangene Woche im Innenausschuss nannte: "MK... und so weiter" (in ganzer Länge: MKJFGFI). Eine Sprecherin des MKJFGFI unter Führung von Josefine Paul (Grüne) sagte auf Anfrage:
„Aufgrund von Doppelbelegung der Büros und sukzessiver Einführung eines Desk-Sharings verzichtet das MKJFGFI weitestgehend auf Büropflanzen."
Immerhin:
"Ein Verbot gibt es aber nicht. In repräsentativen Bereichen/Räumen werden die Pflanzen vom Haus gestellt.“
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Ich hatte sämtliche Ressorts und die Staatskanzlei angefragt. So konsequent wie das Ministerium der grünen Ministerin Paul geht keiner mit Büropflanzen um. So teilte zum Beispiel das Landwirtschaftsministerium mit:
"Im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gibt es keine besondere Regelung oder Einschränkungen für Büropflanzen."
Aus der Staatskanzlei hieß es:
"Büropflanzen sind in der Staatskanzlei erlaubt, Beschäftigte können in ihren Büroräumen auch eigene Pflanzen aufstellen. In repräsentativen Räumlichkeiten der Staatskanzlei werden zudem Pflanzen in Teilen durch die Staatskanzlei zur Verfügung gestellt."
Das Gesundheitsministerium teilte mit:
"Im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales ist die Aufstellung von Büropflanzen jeglicher Art erlaubt. Bei gemeinsam genutzten Büros setzen wir auf eine kollegiale Absprache hinsichtlich möglicher Allergien."
Das Heimatministerium zeigte Humor und schrieb mir:
"Im MHKBD sind bis auf fleischfressende- und Hanfpflanzen alle Pflanzen erlaubt."
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