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Geheime Forsa-Daten: Alle lieben Wüst (nur AfD-Wähler mögen Merz mehr)

Autorenbild: Oliver AusterOliver Auster

Aktualisiert: 12. Feb.

Außerdem: Staatskanzlei sollte Bronze-Poller bekommen, Landtag sucht 4 Sterne-Hotels und Attacken auf CDU-Büros


Hendrik Wüst
Wüst bei der CDU-"Lokalrunde" in Köln. Foto: Instagram/Hendrik Wüst

Hendrik Wüst ist gerade wenig im Fernsehen, aber viel unterwegs: Er macht Wahlkampf in ganz Deutschland, gibt sich als Stimme der Vernunft. In diesen krawalligen Zeiten scheint das gut anzukommen: In einer aktuellen Forsa-Auswertung (liegt dem Landtagsblog vor) ist Wüst einer von drei Politikern überhaupt, die bei ihren Beliebtheitswerten zulegen können: Wüst sogar um drei Punkte - was kein anderer schafft. Im "Politiker-Ranking Februar" liegt Wüst mit nun 50 Punkten auf Platz 2 hinter Boris Pistorius (57 Punkte). Friedrich Merz hat übrigens nur 33 Punkte (minus 6)...


Auch nicht so schön für Merz: Bei den eigenen Parteianhängern liegt Markus Söder im Ranking vorne (78 Punkte), der Kanzlerkandidat hat 71, Wüst 67 Punkte. Während Merz bei Frauen desaströs abschneidet (also im Forsa-Ranking), ist Wüst bei Frauen und Männern gleich beliebt. Interessant: Merz ist bei AfD-Anhängern mit 32 Punkten wesentlich beliebter als Wüst (19 Punkte). Um den Wert wird Wüst den Kanzlerkandidaten aber auch nicht beneiden...


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Streichliste
Ausriss aus der Streichliste mit Haken und Anmerkungen von Hendrik Wüst

Bleiben wir bei Wüst - und kommen zurück nach NRW, genauer Düsseldorf, noch genauer ans Rheinufer - zur Staatskanzlei. Im Landtagsblog und beim Kölner Stadt-Anzeiger hatte ich vor einigen Tagen exklusiv ein Foto des neuen Bistros in der Staatskanzlei gezeigt, dass mich an eine Hotelbar erinnerte. Die Geschichte sorgte für Debatten im Landtag und offenbar für einige Aufregung in der Staatskanzlei. Die lud am Dienstag nämlich Journalisten zu einem Hintergrundgespräch eben dorthin ein - ins Bistro. Vor Ort konnte man sich überzeugen (ich war nicht dabei), dass der von mir so bezeichnete Parkettboden in Wahrheit ein Vinylboden ist - mit aufgedrucktem Parkettmuster (mein Fehler). Das kein echtes Parkett verlegt wurde, ist Wüst zu verdanken.

 

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In einer Vorlage für den Haushaltsausschuss (tagt am Donnerstag) findet sich eine ungewöhnliche Anlage, die darüber Aufschluss gibt: Eine Streichliste mit zahlreichen Posten wie dem ursprünglich geplanten echten Parkettboden im Bistro, einem 30.000 Euro-Fahnenmast auf dem Dach, Bronzeschildern am Eingang für 28.000 Euro (!) und "Antikputz" in den Fluren. Hinter all diesen Verzicht-Vorschlägen machte Wüst mit seinem roten Stift einen Haken. Und Tschüss hieß es damit auch für Anti-Terror-Poller aus Bronze.


Ich habe das am Dienstag schon für dpa aufgeschrieben - und kann es immer noch nicht glauben. Viele Vorschläge gingen offenbar auf den Star-Architekten zurück, der für die Sanierung engagiert worden war. Der hatte - so lesen sich die öffentlichen und internen Berichte bislang - einen kurzen Draht zum damaligen Ministerpräsidenten Armin Laschet, den er von seinen Ideen überzeugen konnte. Bis Nachfolger Wüst sie wieder einkassierte.


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Bob dem Baumeister gefällt das
So sieht der Neubau des Gästehauses an der Wasserstraße aktuell aus. Foto: Landtagsblog

Schnell noch zu einer anderen Baustelle, bei der man sich nicht wegen der Kosten gruselt: Nachdem 187 (!) Skelette geborgen wurden, geht es jetzt beim Bau des neuen Gästehauses des Landtags voran. Das ist auch gut so, denn der Landtag hat gerade noch mal Hotelzimmer für Abgeordnete ausgeschrieben: Es geht um ein "Abrufkontingent von insgesamt ca. 3400 Übernachtungen" pro Jahr, die Hotels (mindestens 4 Sterne) dürfen vom "Haupteingang Hotel" bis zum "Haupteingang Landtag" höchstens drei Kilometer entfernt sein.


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Zum Schluss noch dies: Gestern berichtete ich an dieser Stelle über Schmierereien an der CDU-Geschäftsstelle in Bonn. Der Fall taucht in einem aktuellen Bericht von Herbert Reul (CDU) für den Innenausschuss auf, außerdem Attacken gegen CDU-Parteibüros in Haltern, Aldenhoven, Lemgo, Velbert, Essen, Werne, Dormagen und Münster. Bitter.




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