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AutorenbildOliver Auster

Guck mal, Scholz: Der Taser besteht die Vertrauensfrage

UPDATE: Ich habe nach der Innenausschuss-Sitzung Statements von GdP und CDU-Innenexperte Gregor Golland ergänzt.

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Das letzte, was man vom Taser 7 sieht, bevor man elektrogeschockt wird. Foto: Axon

War gestern Abend was...?


Eigentlich sollte es hier heute um den Taser bei der NRW-Polizei gehen. Dann faltete der Kanzler seinen (Ex-)Finanzminister zusammen, die Ampel zerfiel, der Merz war gekommen und die US-Wahlen plötzlich auch schon wieder vergessen.


Aber, egal: Reden wir dennoch über den Taser. Der hat im Gegensatz zu Scholz die Vertrauensfrage nämlich schon hinter sich: Und bestanden. Das vom Land beauftragte medizinische Gutachten (liegt dem Landtagsblog und der dpa vor) sieht den Elektroschocker als sinnvolle Ergänzung für das Arsenal der Polizei.


Die "Medizinische Einschätzung des polizeilichen Einsatzes von Distanzelektroimpulsgeräten" der Uniklinik Köln (konkret des Leiters der Abteilung für Rhythmologie) geht über 40 Seiten samt Fußnoten und fasst zahlreiche Studien aus dem Ausland zusammen, bei denen teilweise Schweine mit Elektroschocks malträtiert (und auch getötet) wurden, es aber kaum Fälle von Verletzungen oder gar Todesfällen bei Menschen gab. Wenn sie ordnungsgemäß mit dem Taser beschossen wurden.


 
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Interessant: Durch die Kontraktion der Muskeln bildet sich viel Laktat. Steht zwar nicht in dem Gutachten, aber mein Verständnis ist: Der Taser kann Muskelkater machen. Das wäre vergleichsweise harmlos, wenn die Variante ein Schuss aus der Dienstpistole wäre, um sich eines Angreifers zu erwehren.


Heute hat der Kölner Professor, der das Gutachten erstellt hat, es persönlich im Innenausschuss vorgestellt. So sehr das Gutachten Innenminister Herbert Reul (CDU) in die Karten spielt, hat es wohl so manchen Grünen (elektro-)geschockt. Es gab einige kritische Nachfragen. Der Der Vize-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW, Markus Robert, sagte mir dagegen nach dem Vortrag des Mediziners für die dpa: "Spätestens nach der Vorstellung des medizinischen Gutachtens gibt es für uns keinen Grund mehr, dass Ausrollen des Tasers in allen Polizeibehörden des Landes weiter zu behindern."


Der CDU-Innenexperte der Gregor Golland sagte nach der Innenausschuss-Sitzung:


"Der Taser ist bereits jetzt eine Erfolgsgeschichte: Hochwirksam, abschreckend und deeskalativ. Allein die Androhung des Einsatzes führt in 80% der Fälle zur Einsicht und Aufgabe beim Täter. Es ist das Mittel der Wahl, auf das die NRW-Polizei lange gewartet hat. Ich bin stolz und froh, an der Einführung in NRW maßgeblich mitgewirkt zu haben. Der Taser schützte unsere Beamten und rechtschaffenden Bürger effektiv. Wir brauchen nun eine Komplett-Ausstattung unserer Polizei."


Zwei weitere Gutachten stehen noch aus: Eine Analyse der Einsätze (darum kümmern sich Forscher der Polizeihochschule) und eine sozialwissenschaftliche Evaluation aus Berlin.


Mindestens bei den Einsätzen ist bislang absehbar, dass der Taser wirkt. Weil er meistens nur einen Lichtbogen zeigen muss, damit das Gegenüber Ruhe gibt. Nur in den wenigsten Fällen müssen die Elektroden überhaupt abgeschossen werden.


Laut dem Gutachten gab es übrigens in Großbritannien bisher nur einen einzigen Todesfall, der allein auf den Einsatz des Tasers zurückzuführen ist: Durch die Elektroschockpistole wurde Benzin in Brand gesetzt, dass der Betroffene über sich gekippt hatte. Es ist am Ende eben doch eine Waffe - die mit Bedacht eingesetzt werden muss.


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