Heute mal Service im Landtagsblog: Wenn Sie gestern Abend schon im Bett waren, als Sandra Maischberger in der ARD lief - hier der beste Satz der Talkshow-Moderatorin (nachdem sie vor Aufregung ihren Stift weggeschmissen hatte) zum Besuch von Hendrik Wüst im Studio:
"Herzlich Willkommen, hier ist Hendrik Wüst - der Ministerpräsident von Baden-Württemberg."
Upsi. Maischberger nahm ihre Aus-Versehen-Begrüßung gleich wieder zurück, es folgte ein routinierter Talk, der gegen 23.30 Uhr aber einen - zumindest für mich - überraschenden Aspekt hervorbrachte. Es ging um den Wüst-Klassiker: Berlin. Unausgesprochen: Kanzlerschaft. Wüsts Antwort auf Maischbergers Frage, ob für ihn ein Wechsel nach Berlin ausgeschlossen sei, gebe ich hier in voller Länge wieder:
Wüst: "Warum soll ich das ausschließen? Ich werde nächstes Jahr 50. Das ist ja für Politiker ein junger Hüpfer. Das wäre doch Quatsch, das glaubt doch kein Mensch, wenn ich das heute sage. Dann sagt ja das halbe Publikum: Jetzt fängt er an, uns zu bekrücken. Ne, weiß ich nicht. Es kam jetzt für mich nicht in Frage aus tausend und einem Grund."
Maischberger: "Aber die Betonung liegt auf dem Jetzt, nicht wahr?"
Wüst: "Ja, weil alles andere ist unehrlich. Alles andere merken die Menschen auch, dass es unehrlich ist. Ich bin jetzt fast 20 Jahre im nordrhein-westfälischen Land. Ich wollte Landespolitik machen und ich mache es richtig gerne und ich will es auch weiter machen. Aber was weiß ich, was in einigen Jahren ist, ob dann nicht andere Ideen ein Stück weit gewichtiger werden. I don't know."
I don't know. Den Satz hört man von Politikern zu selten.
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