Heute ist Aschermittwoch, in Köln wird der Nubbel und in Düsseldorf der Hoppeditz verbrannt - und damit alle Sünden. Man könnte auch das Karnevalsfoto der FDP-Fraktion als Sündenfall sehen: Schließlich wurde es von einer KI generiert. Die Kinder auf dem Bild gibt es nicht. Tatsächlich ist es aber wohl eine neue Realität, der man sich in der politischen Kommunikation stellen muss, wie meine Recherche für den Kölner Stadt-Anzeiger ergeben hat. Denn auch andere Fraktionen experimentieren mit KI. Darunter die Grünen und bei denen ausgerechnet die Digitalexpertin Julia Eisentraut. Ihre Sicht der Dinge ist so interessant, dass ich das Statement hier in voller Länge abbilde:
„Als Informatikerin setze ich mich mit KI, ihren Chancen und Risiken auseinander. Mir ist wichtig, dass Besucherinnen und Besucher meiner Webseite informiert sind, wie Bilder entstanden sind. Um zu zeigen, was KI alles kann, aber auch um die Glaubwürdigkeit und Transparenz von Politik hochzuhalten. Auf meiner Webseite mache ich unter anderem mit Wasserzeichen transparent, welche Bilder ich mit einer Software erstellt habe.
Für mich haben KI-generierte Bilder zwei Vorteile: Erstens können Fotos von echten Objekten nur den derzeitigen Zustand zeigen. Wenn ich zum Beispiel die zukünftige Gestaltung von studentischen Arbeitsplätzen in Hochschulen darstellen will, hilft mir die KI dabei jegliche Vision umzusetzen. Zweitens können KI-generierte Bilder helfen, Stereotype zu vermeiden. Echte Fotos wiederholen oft Stereotype. Beispielsweise zeigt Fotomaterial zum Thema Informatik meistens nur Männer. Da kann ich von der KI einfach eine Frau einfügen lassen.“
Unten noch ein paar Beispiele von KI-Fotos, die die FDP-Fraktion veröffentlicht hat. Alles ordentlich gekennzeichnet. Die Perfektion lässt aber erahnen, wie man KI auch missbrauchen kann. Zum Beispiel im Krieg oder Krisen (Wie lernte ich schon an der Uni: Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit). Spooky. Aber Realität. Obwohl es keine ist.
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