Quadratisch, praktisch, klug: Vom Lesen (oder Vorlesen) eines Pixi-Büchleins ist wohl noch kein Kind dümmer geworden. Erwachsene übrigens auch nicht. Wer Nachwuchs hat, kennt die 10x10 Zentimeter kleinen Bücher (in der Regel 24 Seiten). Es gibt mehr als 2000 davon. Mit Abenteuern von Conni (gefühlt sind das schon tausend), Leo Lausemaus, Bobo Siebenschläfer... und auch den Mainzer Landtags-Geistern. Hah! Die kannten Sie noch nicht!
Die Landtags-Geister sind eine Auftragsarbeit des - man ahnt es - rheinland-pfälzischen Landtags. Die Hamburger Bürgerschaft hat ebenfalls ein eigenes Pixi-Heft. Und bald auch der nordrhein-westfälische Landtag. Ein Sprecher bestätigt die Pläne:
"Grundsätzlich sollen Grundschülerinnen und Grundschüler mit dem Format erreicht und Ihnen frühzeitig Demokratie auf verständliche und altersgerechte Weise vermittelt werden. Dazu gibt es einen einvernehmlichen Beschluss des Präsidiums."
Entscheidungen "zu Konzeptionen und genauen Inhalten" gebe es noch nicht - aber der Auftrag an den Carlsen-Verlag ist schon mal in trockenen Tüchern. Auch ein Pixi-Video soll begleitend zum Buch produziert werden. Statt Landtags-Geistern wie in Mainz könnte im Mittelpunkt des Pixi-Büchleins zum Beispiel die "Eule Helene" stehen, die bislang vom Landtag als Kinder-Maskottchen genutzt wird. Sogar die Kinder-Notbetreuung im Parlament heißt - nach Helene benannt - "die Eulenbande".
Beim Carlsen-Verlag gibt es auf der Homepage für Pixi-Ultras übrigens eine längere Historie. Ich fasse sie hier mal zusammen: Die ersten Pixi-Bücher erschienen 1954, benannt nach dem englischen "pixy" (Kobold). 1982 wurde die Pixi-Figur (Wichtel mit Zipfelmütze) erfunden. In Deutschland wurden laut Verlag bis heute über 460 Millionen Pixi-Bücher verkauft. Die Landtags-Heftchen wird es wohl umsonst geben, zum Beispiel für junge Besucher.
Mit dieser beschaulichen Geschichte in unruhigen und erschütternden Zeiten verabschiedet sich das Landtagsblog in die Weihnachtsferien. Ich wünsche allen Lesern ein Frohes Fest und einen guten Rutsch. Wir lesen uns im Januar wieder. Danke für Ihr Interesse in 2024, für Lob und Kritik und manchen Hinweis. Denn vergessen Sie nicht...
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