Platz ist endlich - auch in der Staatskanzlei. Dort hingen bislang zehn Porträts von Ministerpräsidenten (und einer Ministerpräsidentin) im Gang, in dem auch Hendrik Wüsts Büro ist. Seit Montag ist dort nun auch Armin Laschets Bild zu sehen, fotografiert von Jazztrompeter Till Brönner (den nachrichtlichen Abriss gibt es von mir via dpa unter anderem hier zu lesen). Und jetzt kommt das Problem: Eigentlich war für den Ex-Ministerpräsidenten kein Platz mehr an der Wand (die inzwischen in einem interessanten Rot-Braun-Ton gestrichen ist).
Als Hannelore Krafts Porträt aufgehangen wurde, war links neben ihr eigentlich schon Schluss - nach ihr kam noch die Brandschutztür und dann das Treppenhaus. Rechts von Kraft hing Jürgen Rüttgers, dann kam die Tür zu Hendrik Wüsts Büro. So sagte Wüst am Montag auch in seiner Laudatio auf Laschet:
"Die mahnenden Blicke von Jürgen Rüttgers und Hannelore Kraft treffen mich jeden Tag."
Das ist jetzt anders. Die Porträts rechts der Wüst-Tür wurden alle etwas zusammengeschoben und neu aufgehangen, so das Rüttgers noch daneben passte. Krafts Foto wiederum rückte auch nach rechts - an den Türrahmen heran. Links davon entstand so eine Lücke für Laschet. Wüst geht jetzt Morgens also ab sofort an Laschet und Kraft vorbei. Sollte der Tag kommen, an dem Wüst in die Ahnengalerie aufrückt, muss man sich aber wirklich etwas einfallen lassen. Dann ist wirklich kein Platz mehr an der Wand.
Laschet sieht aber erst mal kein Problem, wie er in seiner launigen Rede am Montag sagte:
"Die nächsten 20 Jahre werden da keine neuen Bilder aufgehängt."
Das meinte Laschet als Kompliment für Wüsts Regierung in NRW - merkte dann aber wohl, dass der Mann aus Rhede ja auch mal Richtung Berlin als Kanzler abgängig werden könnte. Daher schob er hinterher:
"Ich will deinen Karriereweg nicht bremsen."
Gelächter im Saal. In der ersten Reihe saßen Laschets Kinder, in der zweiten unter anderem Joachim Stamp, Ursula Heinen-Esser und Stephan Holthoff-Pförtner. Zudem waren mehrere Staatssekretäre aus der Ära Laschet gekommen und sein halbes Backoffice. Für Laschet war es nach seinem Abgang das erste Mal, dass er wieder da war - Wüst beteuerte, dass er die Umbaumaßnahmen im Landeshaus in seinem Sinne fortgeführt habe. Bleibt die Frage, wer die Wandfarbe für die Ahnengalerie ausgesucht hat...
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