Neues Projektteam für Sanierung der Staatskanzlei
- Oliver Auster
- 26. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Außerdem: Liminski erinnert an Baum, Helferich-Frust bei der NRW-AfD und Altweiber-Party des Landes ausverkauft

Yo, wir schaffen das...
Der Spruch stammt von "Bob, der Baumeister", aber jetzt ist das auch das Motto des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) beim Thema Staatskanzlei. Nach den Razzien und Ermittlungen bei Unternehmen und dem BLB selbst wurde das eigentliche Projektteam für die Staatskanzlei-Sanierung aufgelöst. Denn die Beteiligten stehen im Fokus der Staatsanwaltschaft. Inzwischen gibt es ein neues Projektteam, für das man BLB-Leute von einem Außenstandort nach Düsseldorf geholt hat. Die unbefleckten BLB'ler haben sich langsam sortiert und müssen nun für einige Gewerke (wie die Leuchten) neue Firmen suchen - denn das beschuldigte Unternehmen wird sicher keinen Fuß mehr in die Staatskanzlei setzen.
Ein offenes Projekt ist die Fassade rund um den neuen Haupteingang, wo länger nicht gewerkelt wurde. Laut BLB soll es dort nun "zeitnah" weitergehen, so dass der Eingang in seiner vollen Pracht erscheint (nutzen kann man ihn schon länger) und die Bauzäune weg können. Nach früheren Angaben muss auch in den Innenhöfen noch weitergearbeitet werden, außerdem in den Treppenhäusern. Im besten Fall will man in der ersten Jahreshälfte fertig werden.
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Am Eingang wird - wenn alles fertig ist - auch das klassische Schild "Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen" noch montiert, das an der Rheinseite des Gebäudes bereits am sogenannten repräsentativen Eingang (für Ehrengäste) schon zu sehen ist. Zur Erinnerung: Der Architekt hatte eigentlich Schilder aus Bronze vorgeschlagen, die am Haupteingang auch die Farbe des neuen Vordachs im Breidenbacher-Hof-Style aufgenommen hätte. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte die Edel-Variante aus Kostengründen gestrichen.
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Abschied von FDP-Legende Gerhart Baum: Für die Landesregierung sprach der Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski bei der Trauerfeier am Dienstag in Köln (Hendrik Wüst war in Berlin), die Trauerrede hielt Ex-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). Auch Kölns OB Henriette Reker und Baums Kanzlei-Kollege Julius Reiter sprachen "persönliche Worte", wie es im Ablauf hieß. Baum wurde 92 Jahre alt.
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Harter Schnitt: Morgen steigt in der Landtagskantine die traditionelle Altweiber-Party, bei der vor allem das Personal aus Verwaltung und Fraktionen mit vielen Abgeordneten feiert. Um 11.11. Uhr geht's los. Falls Sie nicht im Landtag, sondern in Berlin sein sollten: Die traditionelle Altweiber-Sause in der Landesvertretung NRW (laut Eigenwerbung "Die größte Karnevalsparty außerhalb des Rheinlands") ist ausverkauft. Als Alternative feiert die "Ständige Vertretung" (StäV) in der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg.
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Zum Schluss geht's ganz unten noch nach rechts außen - zu AfD-West-Höcke (Zitat BILD.de) Matthias Helferich. Der Dortmunder ist die Nemesis von AfD-NRW-Chef Martin Vincentz, der wirklich alles dafür tat, ihn kaltzustellen. Das klappte weder bei der Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl, noch am Dienstag bei der konstituierenden Sitzung der neuen AfD-Fraktion. Nachdem Alice Weidel schon am Wahlabend im Fernsehen gesagt hatte, Helferichs Ausfälle ("das freundliche Gesicht des NS") seien "Schnee von gestern", war das Ende eigentlich klar: Helferich darf heim ins Reich - äh - in die Fraktion und alles ist wieder gut. Aus NRW-Parteikreisen hieß es dazu am Dienstag, man habe Weidel und Tino Chrupalla gewarnt - jetzt seien die eben verantwortlich für alles, was da noch kommen möge. Einer der ersten Gratulanten Helferichs war übrigens Martin Sellner. Dafür brauchte es keine Undercover-Recherche in Potsdam, er schrieb es bei X.
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