Heute Morgen war in Düren-Gürzenich einiges los: Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten die Privatwohnung des AfD-Abgeordneten Klaus Esser. Es geht um den Vorwurf des Titelmissbrauchs. Esser soll Hochschulabschlüsse gefälscht haben, um 2020 den Job des AfD-Landesgeschäftsführers zu bekommen.
RUMMS!
Nach Informationen des Landtagsblogs wurden mehrere Datenträger beschlagnahmt. Esser selbst ging am Dienstag zunächst nicht ans Telefon.
Die Geschichte schwelt schon seit August: Damals hatte die Rheinische Post erstmals über die Fälschungsvorwürfe berichtet. Titel: "NRW-Vize hat seine AfD-Karriere offenbar auf Lügen gebaut". Die Story ist bis heute so online. Was bemerkenswert ist, da Esser nach eigenen Angaben aktuell zum Beispiel gegen die "Zeit" vorgeht, die vor Kurzem einen langen Riemen ("Das System Klaus Esser") veröffentlicht hatte, in dem noch mal neue Vorwürfe aufkamen. Einen Bericht des Gabor Steingart-Portals "Pioneer", in dem Esser auch eine Rolle spielte, findet man nicht mehr.
Die RP wurde - so wird es kolportiert - von Gegnern des AfD-NRW-Chefs Martin Vincentz munitioniert. Ein Gegner (unklar, ob auch Informant) outete sich bei X als derjenige, der wegen der angeblich gefälschten Unterlagen Anzeige erstattet habe: AfD-Rechtsausleger Martin Helferich.
Tatsächlich waren vorher schon andere Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft wegen ganz anderer Dinge eingegangen - aber diese Stränge werden aktuell nicht verfolgt. Anzeigen kann jeder jeden, die Staatsanwaltschaft hat zumindest bei den Hochschulabschlüssen nun nach fast vier Monaten entschieden, dass es einen Anfangsverdacht gibt.
Weil es so skurril ist, hier noch eine Social Media-Kachel, die Esser am 29. Juni bei Instagram hochgeladen hat - und die bislang dort auch noch zu sehen ist. Im Kommentar dazu machte Esser sich unter anderem über Annalena Baerbock lustig ("Unsere Außenministerin mimte fälschlicherweise die Völkerrechtlerin"), die er unter "Lebenslauffälscher" verbuchte.
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