Am Montagmorgen um 9 Uhr ist sonst nicht so ein Auflauf vor dem Rewe am Carlsplatz: Personenschützer, Kamerateams, Reporter - und Innenminister Herbert Reul (CDU). Er griff zur Sprühkreide, um eine Warnung vor Taschendieben auf dem Gehweg zu hinterlassen. Zusammen mit der Bundespolizei und zwölf weiteren Bundesländern beteiligt sich die Polizei Nordrhein-Westfalen an einer Schwerpunktwoche zur Prävention gegen Taschendiebstahl. In einer Mitteilung des LKA heißt es: "Einsatzkräfte aller 47 Kreispolizeibehörden aus Nordrhein-Westfalen sprechen in den kommenden Tagen vor Ort gezielt Bürgerinnen und Bürger an und zeigen verstärkt Präsenz." Street-(H)art gegen Taschendiebe. Kann ja nix schaden - vor allem nicht in der Antänzer-Hochburg Altstadt.
Die Schablone von Reul hat noch eine nette Geschichte: Ein Kriminalhauptkommissar aus Gütersloh ist der Erfinder der Schablone. Ursprung war eine Präventions-Aktion gegen Taschendiebe vor einigen Jahren. Der Hauptkommissar bastelte eine Pappschablone, suchte eine Sprühfarbe, die verwittert - damit das Ganze auch irgendwann wieder verschwindet.
Der Polizist reichte seine Idee bei einem Wettbewerb des Landes ein - und schwupps, jetzt ist sie überall. Der Beamte aus dem Bereich Kriminalprävention und Opferschutz hatte bereits einen Briefumschlag gegen Telefonbetrug entwickelt, der inzwischen deutschlandweit verwendet wird. Wenn Senioren in einer Bank viel Bargeld abheben, bekommen sie es oft in eben so einem Umschlag – auf dem vor Enkeltrickbetrügern oder falschen Polizisten gewarnt wird.
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