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Wie bei Ikea: Anleitung für neue Abstimmungs-Karte

Autorenbild: Oliver AusterOliver Auster

Fehlt nur der Imbusschlüssel
Ausschnitt aus der Anleitung

Vergangene Woche tagte das Plenum erstmals mit der neuen "Diskussionsanlage". Es gibt also neue Mikrofone. Und eine neue Karte für namentliche Abstimmungen (die bisher langwierig mit Einzelaufrufen abgewickelt wurden). Das eine hängt mit dem anderen zusammen: Denn die Abgeordneten brauchen ihre Abstimmungskarte auch, um das Mikro freizuschalten. Damit da nix schiefgeht, haben sie vorher eine "Kurzanleitung Konferenzanlage im Plenarsaal" vom Landtag bekommen. Die ist - so konnte ich mich überzeugen - wirklich idiotensicher.


Wie bei Ikea gibt es bei der Anleitung für jeden Schritt eine Abbildung. Nicht gezeichnet mit einem Comic-Männchen wie bei den Möbelschweden, sondern als Fotos. Dann werden die Politiker wirklich liebevoll an die Hand genommen:


"Das ist neu: Sie benötigen Ihre Abstimmkarte sowohl für Ihre Wortmeldungen als auch für die namentliche Abstimmung."


House of Cards
So wird die namentliche Abstimmung mit der Karte erklärt

Die Hervorhebungen sind im Original. Dann wird genau erklärt, was man machen muss, wenn man was sagen will - und was dann passiert: Die beantragte Wortmeldung wird dem amtierenden Sitzungspräsidenten im Computer angezeigt. Der klickt dort dann das Mikro frei. Das klappte noch nicht durchgehend, Vizepräsidentin Berivan Aymaz machte zum Beispiel aus Versehen das falsche Mikro auf, brauchte dann Hilfe beim Runterscrollen - zur "wahren" Wortmeldung.


Das waren aber Kleinigkeiten, ansonsten scheint das System gut zu funktionieren. Landtagspräsident André Kuper hatte zum Start gesagt:


„Elektronische namentliche Abstimmungen sind effektiv, schnell und transparent. Damit modernisieren wir die Parlamentsarbeit."

 

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Die neuen Mikrofone hätten zudem "eine bessere Akustik". Aber auch mit den Mikros musste erst Mal geübt werden, wie sich schon am Mittwoch in der Fragestunde zum BLB-Skandal gezeigt hatte. Die Arbeiten im Plenarsaal hatten Ende Dezember begonnen und wurden in nur vier Wochen abgeschlossen. Neben der Installation der neuen "Abstimmungstools" auf den Tischen der Abgeordneten wurde im Boden des Plenarsaals die gesamte Verkabelung erneuert und auf rein digitale Komponenten umgestellt.


P.S.: Vergangene Woche gab es am Ende der drei Plenartage noch keine namentliche Abstimmung im Landtag. Von daher steht die Feuerprobe dafür noch aus.


 

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